Neue Rubrik

"Unschön fotografierte Kinder in Spielzeugkatalogen"

Hier ein Anfang:

Gespräch im Kindergarten

Ich bringe den Kleinen zusammen mit Wochenend-Bruder und Papa in den Kindergarten. Die - wie mir bisher scheint - einzige fähige Kindergärtnerin Erzieherin spricht mich sofort darauf an, wie wir das so machen mit (nicht mal) Halbbruder und Papa und der anderen Mama und wie eben so die Verhältnisse und die Umgehensweisen seien.
Es ergibt sich ein Gespräch mit einer anderen Mutter (E.), die neben uns ihren beiden kleinen Mädchen die Schuhe auszieht. Sie ist Anfang vierzig, hat gerade angefangen, wieder halbtags zu arbeiten, sie ist verheiratet und zwar mit dem Vater ihrer Kinder.

Erzieherin: "Ach stimmt, E., bei Euch ist ja alles wie es sein soll. Heile-Welt-Familie und so."
E.: "Naja, es muss ja auch die normalen Familien geben, wo noch alles in Ordnung ist."
Erzieherin: "Stimmt, einer muss ja die CSU wählen."

Laminat-Fotografie

Seit einiger Zeit versuche ich mich darin, alten Babyklamotten in einem Online-Auktionshaus zu verscherbeln. Anfangs gab ich mir noch große Mühe mit den Fotos, denn die Sachen sollten ja möglichst neu und frisch und ungetragen aussehen. Ich arbeitete mit weißen Betttüchern und Kamerastativen. Auch in der Textauswahl wollte ich möglichst kreativ sein und hervorstechen.

Alles Quatsch. Die Angebote, die am unschärfsten auf dem hässlichsten Laminatboden fotografiert wurden und bei denen man die Arial Schriftgröße 8 kaum entziffern kann, erhalten die höchsten Gebote.

Das probiere ich jetzt auch mal. Hässliche Fotos, einfallsloser Text, so muss es doch jetzt mal funktionieren mit den Mijoonen. In zehn Tagen wird man das Ergebnis erfahren. Ich bin gespannt.